Ich bin Dramaturg und Kulturtheoretiker. Ich bin Texter und habe verklärte Vorstellungen von Gesprächen in Cafés. Ich schreibe über Kunst und Strukturen, habe Tintenflecken auf meiner Hose und Zeichenkohle auf den Fingern.


(c) Sigrid Blauensteiner

moewentag

Matthias G. Kreitner, Jahrgang 1992, lebt und arbeitet in Linz, hat in Wien deutsche Philologie und Theater-, Film- und Medientheorie studiert und dort mit einer Masterarbeit mit dem Titel Das offensiv Unfertige. Unabgeschlossene Aufführungssituationen und Demokratisierungseffekte performativer Arbeit abgeschlossen.

2016/2017 Auslandsaufenthalt an der Uni Bremen und dem Zentrum für Performance Studies.

Matthias ist Theoretiker, auch in der Praxis. Neben einigen vielen kurzen Prosatexten hat er bisher zwei Bühnentexte geschrieben (Die Angst vor dem Ende der Reisjahre und Eine Lüge unsere Leichtigkeit), die bisher noch ungespielt sind. Darüber hinaus liegen in diversen Notizbüchern ungezählte Fragmente und Ansätze vor. Allem hier liegt das Grundverständnis zugrunde, dass Theater (der unpräzisen Einfachheit halber, ansonsten gerne das Performative, performative Kulturformen, Arbeit) Dinge bewegen kann und Räume schaffen kann.


Seit der Spielzeit 21/22 arbeite ich als Dramaturg am Theater Phönix in Linz.

Davor wirkte ich an der Etablierung von SPRUNG.wien mit, unter der Regie der künstlerischen Leiterin Eva Brenner arbeitete ich 2019 an der Produktion Das Verschwinden der Glühwürmchen nach Texten von Pasolini und Marcuse. Gelernt habe ich eine Spielzeit lang im brut Wien.


Eine laufende Liste einiger wichtiger Texte:

  • George Tabori: Hamlet in blue.

  • Anat Fainberg: George Tabori. (Biografie)

  • Tanizaki Jun’ichiro: Lob des Schattens.

  • Alfred Kubin: Die andere Seite.

  • Patti Smith: M train.

  • Simon Stephens: Punkrock.

  • Gilles Deleuze, Felix Guattari: Rhizom.

  • Karen Barad: Agentieller Realismus.

  • Annemarie Matzke: Arbeit im Theater.

  • Maurice Merleau-Ponty: Phänomenologie der Wahrnehmung.

  • Notes on radical aloneness


Über die schreibende Praxis:

Bevor ich hierher, an den Strand, an dem ich gerade sitze und diese Zeilen schreibe, kam, nahm ich mir vor, mich gegen dieses immerfort anwesende Misstrauen der Wertung der Worte und Zeilen gegenüber zur Wehr zu setzen.

– aus einem Arbeitsjournal von 2018

Regelmäßiges Schreiben ist ein immer aktuelles Ziel. Quantität nicht über Qualität, aber irgendwie doch Qualität durch Quantität oder zumindest Vertrauen in Qualität durch Quantität. Diese affirmierende Quantität aufrechtzuhalten ist die Praxis, an der ich arbeite.


Die meisten meiner textualen Äußerungen gehen durch einen vier- oder fünfstufigen Konstruktionsprozess von Notiz über erste Sätze bis zu fertigen Texten. Davon passieren mindestens vier oder fünf dieser Stadien mit der Hand auf Papier. Ich schreibe vorwiegend mit Füllfeder, aktuell eine Lamy Studio, in Notizbücher, dieser Tage fast ausschließlich in eine Reihe derselben schwarzgebundenen A5-Hefte von Rhodia. Wichtig ist vor allem dot grid.

Alles, was über kurzlebigste Alltagnotizen hinausgeht, wandert früher oder später in meinen digitales Gehirn, bear.app.